Bilingual Deutsch-Arabische Grundschule

Unsere Grundschule soll mindestens zweizügig starten und als Ersatzschule staatlich anerkannt werden. Sie richtet sich nach dem Rahmenlehrplan für Grundschulen in Nordrhein-Westfalen und hat zwei besondere Schwerpunkte

  • Bilinguales Lernen nach dem Translanguaging-Prinzip
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung

Unser Ziel ist es, Kinder in ihren Kompetenzen wahrzunehmen, sie zu stärken und bestmöglich auf ihrem Bildungsweg zu begleiten. Mit translanguaging bilingual deutsch-arabisch legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Einbeziehung unterschiedlicher sprachlicher Vorerfahrung und ihre Weiterentwicklung hin zu einer ausgewogenen Mehrsprachigkeit insbesondere einer schriftlichen und mündlichen Handlungsfähigkeit in den Ziel- und Arbeitssprachen Deutsch und Arabisch. Dazu kommen Englisch (ab Jahrgang 3) und Herkunftssprachlicher Unterricht auf Anfrage, gerne auch in Kooperation mit anderen Grundschulen.

Mit dem Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung möchten wir zur Gestaltung einer gerechteren, friedlicheren und gesünderen Zukunft für alle beitragen. 

Was bedeutet Translanguaging?

Wenn Kinder lernen, ist ohnehin ihr gesamtes Sprachpotential aktiviert. In der Regel – also in einsprachigen Lernumgebungen – dürfen sie aber nur einen Teil davon nutzen und einbringen. Translanguaging gibt Lernenden die Möglichkeit entweder die Sprache, in der sie kommunizieren zu wählen oder in einer Sprache, die ihnen leichter fällt, sich in ein Thema einzuarbeiten, um in einer anderen Sprache darüber zu diskutieren bzw. Texte zu erstellen. Die Entscheidung dafür, welche Sprache benutzt wird, ist dabei nicht wahllos, sondern z.B. dadurch geleitet, welche Zielgruppe mündlich oder schriftlich erreicht werden will. Es gibt sprachübergreifende Kompetenzen, z.B. einen Aufsatz sinnvoll zu gliedern oder die Art und Weise, wie jemand in einer Rede seine Zuhörerschaft rhetorisch in den Bann zieht. Diese übergreifenden Kompetenzen lassen sich unabhängig von der spezifischen Sprache erlernen. Insofern bedeutet bilinguales Lernen nicht „alles doppelt“ zu lernen, es gibt viele Querverbindungen und die eine Sprache nützt der anderen. Oft sind es auch Sprachvergleiche, die Schüler:innen ins Auge fallen und die das Bewusstsein für sprachliche Strukturen, Wortbildungen oder Phonetik schärfen. 

Was bedeutet für uns Bildung für nachhaltige Entwicklung?

Bildung soll zu einem guten Leben für alle beitragen. Alles ist mit allem verbunden, das zeigen uns die heutigen Krisen immer deutlicher. 

Was können wir für uns selbst tun? Wie bleiben wir gesund? Selbstkompetenz ist wichtig für Schüler:innen jeden Alters. Dazu gehört die Wahrnehmung und Kommunikation von Gefühlen und Bedürfnissen, die Entwicklung des Selbstbewusstseins und der Aufbau von Resilienz. Das sind gute Voraussetzungen auch für die Sozialkompetenz: Wie arbeiten wir in Gruppen am besten? Welche Regeln und welche Struktur brauchen wir? Wie können wir unsere Bedürfnisse äußern, Feedback geben, verhandeln und Beschlüsse fassen oder Konflikte bearbeiten?

Durch selbständiges Forschen und Arbeiten üben Schüler:innen ihre Methodenkompetenzen ein. Sie kommunizieren nicht nur über Inhalte, sondern auch wie sie ihr Lernen organisieren und auch welche Ziele für eine praktische Umsetzung sie wie erreichen können. Am Ende einer Lernphase können Schüler:innen ihre Wirksamkeit innerhalb oder außerhalb der Schule erproben. Lernen und wertegeleitetes Handeln werden miteinander verbunden.

Schließlich möchte unsere Schule den Schüler:innen Raum geben, sich im Freien zu bewegen, sich handwerklich und kreativ zu betätigen, sich um Pflanzen und Tiere zu kümmern und so natürliche Kreisläufe und Zusammenhänge ganzheitlich kennenzulernen. 

Außerdem bieten ökonomische und globale Zusammenhänge ein spannendes Lernfeld, insbesondere wenn es mehrsprachig gestaltet ist.

Für Kinder ist eine Bildung für nachhaltige Entwicklung nichts Fremdes. Gerne fragen sie nach Zusammenhängen (Woher kommt …. Wie wird…. gemacht?) und nach dem Sinn und den Werten unseres Verhaltens (Dürfen wir Tiere töten?). Ihnen kommen vielfältige Lernorte und Methoden entgegen und dass sie durch eigenes Forschen, Entwickeln und Umsetzen selbst etwas positiv beeinflussen können. 

Bildung für nachhaltige Entwicklung bildet sich auf allen Ebenen unserer Schule ab. Die genannten Kompetenzen gelten für das Team, die Schulleitung, für die Zusammenarbeit mit den Eltern und (andere) Engagierte. Sie bezieht sich auf den Umgang mit Ressourcen, die Architektur und die Ausgestaltung von Kooperationen.